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Detailinformationen zur Lehrveranstaltung / Prüfung 
Bereits beendet
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Modulnummer (Link zur Modulbeschreibung) Modulbezeichnung Modulverantwortliche/r ECTS-Punkte
Ein visuelles Medium in seiner Epoche - Exemplarische Studien
Zimmermann, Michael
5
Prüfungsmodul BA
Wenrich, Rainer
5
Reflexion Kunst
Wenrich, Rainer
5
Kunst HIII
Wenrich, Rainer
5
Kunst G II
Wenrich, Rainer
5
Kunst MS III
Wenrich, Rainer
5



Lehrveranstaltungsnummer: Prüfungsnummer:
82-092-2.2-V-S-SE-0211.20201.002
Lehrveranstaltungsbezeichnung: Prüfungsbezeichnung:
#image(s): Neue Bildmedien, digitale Bildkulturen und globale Bildzeichen. Vom Medium "Bild" in der Kunst zur Selfie-Kultur der Social Media
Kategorie:
Seminar
Unterrichtssprache:
Deutsch
Datum:
23.04.2020 - 23.07.2020
Federführende Fakultät:
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Dozierende/r: Prüfer/in:
Sturm-Müller, Michelle
Art der Prüfung:
Prüfungsform:
Max. Teilnehmerzahl:
30 unbegrenzt
Bereich:
Kunstgeschichte und Bildwissenschaften
Kompetenzen:
Inhalte/Themen:
Inhaltsbeschreibung der Lehrveranstaltung:
Bilder: Sie haben Auswirkungen auf das menschliche Bewusstsein, sie können sich einerseits als hilfreich und informativ erweisen, beschreibend, aufklärend oder beweisführend sein, andererseits manipulativ agieren und den Menschen durch ihren informativen Überfluss überfordern.
Befasst man sich mit dem Medium 'Bild' und damit zusammenhängend mit der Bedeutung von Visualität, Sichtbarkeit und der Funktion des Sehens, bedarf es einer intensiven Analyse, die nicht von einer einzelnen Fachdisziplin geleistet werden kann. Vielmehr ist ein interdisziplinär orientierter Austausch verschiedener Fachrichtungen vonnöten, die sich eingehend mit der großen Bandbreite der in Bildwissenschaft und Bildforschung existierenden Themenkomplexe auseinandersetzen. Definition und Funktion des Bildes als Erfahrungsquelle, als globales Bildzeichen und als Ausdrucksmittel visueller Kompetenz im digitalen Zeitalter werden primär von Kunst-, Kultur-, Medien und Kommunikationswissenschaft behandelt. Dabei geht das Verständnis des (Kommunikations-)Mediums 'Bild' mit Theorien der Wahrnehmung und der Sichtbarkeit einher; Diskussionen und Analysen des image in der Bildwissenschaft sind eng verknüpft mit Konzepten der Visual Cultural Studies. Erörtert werden hierbei Mechanismen der Visualität, der Konzeptualisierung des Sehens ebenso wie visuelle Machtmonopole und verschiedene Modelle des Gaze – diese wiederum stehen in enger Relation mit feministischen Debatten und mit diskursiven Erörterungen der Gender Studies. Die Revolution des Visuellen, neue mediale Konzepte sowie die Auseinandersetzung mit Körperbewusstsein und Technikwissenschaften waren bereits in der Kunst des 20. Jahrhunderts von großer Relevanz.
Indes intensivieren sich im 21. Jahrhundert Fragen nach dem Wandel der visuellen Kommunikation gängiger Blickpraktiken in einer neucodierten Bilderwelt ebenso wie nach Visualisierungsstrategien und Filterung visueller Datenmengen. Zudem ist die politische Kraft der Bilder signifikant, die sich in der westlichen Hegemonie durch gezielte Re-Produktion und die manipulative Lancierung als global mächtig erweist und die beispielsweise von Künstlern kritisch verhandelt wird. Aber auch digitale Plattformen, die auf das Teilen von Bildern spezialisiert sind, wie beispielsweise Pinterest, primär jedoch Instagram oder Snapchat, haben einen sehr hohen Impact auf Individuum und Gesellschaft und stellen eine der wirkungsvollsten Machtstrategien visueller Repräsentation im digitalen Zeitalter dar. Das virtuelle Bild wird folglich zu einer liquiden und rahmenlosen, als 'hyperlink' verknüpften, manipulativ transformierbaren Ressource im 21. Jahrhundert. Ebenso einer Analyse im Zeichen der Debatte um Visualität und Sichtbarkeit bedürfen animierte oder virtuelle Bildformen wie beispielsweise GIFs, mehr jedoch noch die Bedeutung von Videospielen und die Frage, ob es sich bei diesen grafisch designten Medien um (bildende) Kunst handelt. Eine zentrale Stellung im Hinblick auf die Bildkompetenz im digitalen Zeitalter nimmt überdies die (künstlerische) Ausdrucksweise per Selfie ein; eine Bildkultur, die sich exponentiell verbreitet. Die Selfie-Kultur in den Social Media ermöglicht einen dialogischen wie globalen Austausch und folgt bestimmten mimischen und gestischen Ausdrucksweisen, die wiederum nicht selten in der bildenden Kunst tradierte Posen zum
Vorbild haben. Zudem wurden mit der Kommunikation via Emojis – universell verständliche Piktogramme – erstmals global wirksame Bildzeichen erschaffen.
Im Seminar werden wir folglich die Entwicklung des Mediums 'Bild' ausgehend von seiner Verwendung in Fotografie und Film über verschiedene Stationen (z.B. audio-visuelle Medien: Performance und Installation im interaktiven Ausstellungsdisplay) bis hin zu seinem Einsatz als global verwendetes Bildzeichen in der digitalen Bildkultur des 21. Jahrhunderts (digitale Kunst ebenso wie GIFs, Selfies oder Emojis) nachzeichnen. Im Fokus stehen hierbei einerseits die Funktion des Bildes als Medium visueller wie globaler Kommunikation, neue Formen der Wahrnehmung und der Visualität sowie inter-mediale Repräsentation und Selbstreflexion. Andererseits sollen parallel zur Entwicklung des Mediums und in Zusammenhang mit Konzepten des Blickregimes und der Blickmacht Repräsentations- und Reflexionsformen der Weiblichkeit aufgezeigt und in Hinblick auf visuell-kommunikative Darstellung durch neuere und digitale Bildmedien analysiert werden.
Zentrale Themenfelder des Seminars:
- Bildmedium und seine Definition
- Sehen und Sichtbarkeit: Blickstrategien und Blickmacht, Visual Cultural Studies & Wahrnehmungstheorien im Zusammenhang mit feministischen Debatten/Gender Studies: Repräsentations- und Reflexionsformen der Weiblichkeit, Dekonstruktion tradierter Rollenbilder (Zuspitzung auf egalitäre Zukunftsvisionen der Frau im Hinblick auf visuell-kommunikative Darstellung durch neue Bildmedien/Bildzeichen)
- Transformation des Verständnisses von Kunst und Bildwissenschaft (digitale Medien und ihre Bedeutung, Massenproduktion und Re-Produktion)
- Verständnis von neuen Bildmedien und globalen Bildzeichen: Visuelle Kommunikation und Wahrnehmung (Neue Bildmedien: Film und Fotografie, Digitale Bildkulturen: Instagram, Snapchat Globale Bildzeichen: Selfies, Emojis)
- Technische Verfahrensweisen, Verflüssigungen und Vermischung von Grenzziehungen des menschlichen Körpers und seiner Darstellung (virtuelle Avatare, Filter, Cyborgisierung/Cyberspace, Simulacrum und Täuschung)
Empfohlene Voraussetzungen:
eLearning-Angebot (URL):
https://elearn.ku.de/goto.php?target=crs_565060&client_id=elearnKU
Literatur:
Die das Seminar begleitende Literatur wird auf ILIAS zur Verfügung gestellt und findet sich zudem im Semesterapparat in der Zentralbibliothek.
Zur Vorbereitung empfohlen:
Baleva, Martina; Reichle, Ingeborg; Schultz, Oliver Lerone (2012): Image match. Visueller Transfer, 'Imagescapes' und Intervisualität in globalen Bildkulturen; [eine Publikation der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Bildkulturen, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. München: Fink.
Falkenhausen, Susanne von (2015): Jenseits des Spiegels. Das Sehen in Kunstgeschichte und visual culture studies. Paderborn: Wilhelm Fink.
Grau, Oliver (2016): Imagery in the 21st Century: The MIT Press.
Mirzoeff, Nicholas (2016): How to see the world. An introduction to images, from self-portraits to selfies, maps to movies, and more. New York: Basic Books.
Ullrich, Wolfgang (2019): Selfies. Digitale Bildkulturen. Berlin: Wagenbach K (Allgemeines Programm – Sachbuch).
Einführende Literatur:
Benjamin, Walter; Lindner, Burkhardt (Hg.) (2011): Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Mit Ergänzungen aus der ersten und zweiten Fassung. Stuttgart: Reclam (Reclams Universal-Bibliothek, 18830).
Chaudhuri, Shohini (2007): Feminist film theorists. Laura Mulvey, Kaja Silverman, Teresa de Lauretis, Barbara Creed. Repr. London: Routledge (Routledge critical thinkers).
Huber, Hans Dieter; Lockemann, Bettina; Scheibel, Michael (2002): Bild, Medien, Wissen. Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter; [Arbeitstagung innerhalb des Modellprojekts "Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter"… 2001 in Stuttgart] München: kopaed.
Rimmele, Marius; Sachs-Hombach, Klaus; Stiegler, Bernd (2014): Bildwissenschaft und Visual Culture. Bielefeld: Transcript (Basis-Script, 4).
Sachs-Hombach, Klaus (Hg.) (2006): Bild und Medium. Kunstgeschichtliche und philosophische Grundlagen der interdisziplinären Bildwissenschaft. Symposium unter dem Titel "Kunstgeschichtliche Hermeneutik und Bildwissenschaftliche Systematik". Köln: Halem.
Söntgen, Beate (Hg.) (1996): Rahmenwechsel. Kunstgeschichte als feministische Kulturwissenschaft. Berlin: Akad.-Verl.
Lehr- und Lernformen/Veranstaltungstypen:
Anmeldung von - bis:
10.03.2020 -
Abmeldung möglich bis:
Status:
Bereits beendet
Bemerkung:
Raum:
Eingeplante Veranstaltungs-/Prüfungstermine 
Datum / Zeit Raum Dozent Kommentar
Do 23.04.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 30.04.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 07.05.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 14.05.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 28.05.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 04.06.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 18.06.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 25.06.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 02.07.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 09.07.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 16.07.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle
Do 23.07.2020 13:00 - 14:30 Sturm-Müller, Michelle