Die Welt durch Bilder sehen. Historische und kritische Analyse von visuellen Medien und Kunstwerken – eine Einführung

Seeing the world through pictures. Historical and critical analysis of visual media and art works – an introduction

82-000-SPHo08-KuGe-H-0919

Bachelor (UNI)

Studium.Pro

Modul

Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät

Zimmermann, Michael F.

5

Die Studierenden sollen den Stil und die Strategien von Bildern einschätzen lernen – und zwar von der Spätantike über Malerei und Skulptur sowie graphische Künste bis zu Foto, Film und Sozialen Medien. Sie werden befähigt, über den Gebrauch des vielschichtigen Konzepts „Stil“ in unterschiedlichen Kontexten zu reflektieren – von der individuellen Mode zur Epoche. Nicht nur stilistische Epochen, sondern auch die Geschichte der Epochenbegriffe, von denen nur wenige aus der jeweiligen Epoche selbst stammen, lernen sie kennen. Auch machen sie sich mit Motiven und Sujets von Bildern vertraut, und zwar von modernen Schlagbildern und visuellen Stereotypen bis hin zur Darstellungen aus der griechischen und römischen Mythologie, die seit der Renaissance wieder aufgenommen wurde, sowie zum christlichen Themenschatz vom Alten zum Neuen Testament, der Apostelgeschichte und den Viten der Heiligen. Alle Themen werden anhand von Bildbeispielen erarbeitet, die sich im Verlauf der Einführung zur Kenntnis signifikanter Hauptwerke fügen. Medienspezifische Verfahren der Bilderzählung werden zugleich mit der Befähigung zur Bestimmung von Bildstoffen vermittelt, ebenso von Typen bzw. Gattungen der Künste von der Historienmalerei bis zu filmischen Genres wie dem modernen Serienfilmen.
Die Studierenden erwerben die Fähigkeiten, mit den unterschiedlichen Arten der Sinnvermittlung durch Bilder umzugehen und grundlegende Überlegungen zur Bedeutung visueller Medien anzustellen. Außerdem wird der Umgang mit kunst- und medienhistorischer Terminologie vermittelt.

Im Rahmen dieses Einführungskurses werden die Studierenden mit der Macht der Bilder vertraut, ein Bild der Welt zu vermitteln oder auch in fiktive und Scheinwelten zu führen oder gar zu lügen („deep fakes“). Sie werden in die Methoden der Stilanalyse und in historische Verfahren der Bilderzählung eingeführt, darüber hinaus in die grundlegenden Epochenbegriffe von der Antike bis zur Postmoderne (wie frühchristliche oder byzantinische Kunst, Romanik, Gotik, Renaissance und Barock, Romantik und die –ismen wie Realismus oder Impressionismus). Unterrichtsstoff sind ferner die Analyse von Bildmotiven und –sujets sowie die profane ebenso wie die religiöse Ikonographie. Auch typische Bildprogramme, die für unterschiedliche Epochen kennzeichnend sind, werden vorgestellt (von der Ausmalung einer Kirche bis z.B. zu Comics). Grundlegende Quellen und Texte der kunsthistorischen Methodik (Stilanalyse, Ikonographie und Ikonologie, visuelle Narratologie, Rezeption) werden vorgestellt und zur Diskussion gestellt.

keine (allenfalls Freude an der Umsetzung von Gesehenem in Sprache)

Vorlesung (VL) mit Übungscharakter 3 SWS, ergänzt durch ein Tutorium oder durch selbstgeleitetes Lernen (SGL) 2 SWS

Leistungsnachweis: mit mindestens „ausreichend“ bewertete Abschlussklausur von 45 Minuten Länge oder Portfolio (Zusammenstellung von Textdokumenten zu einem unter Beratung selbst gewählten Werk oder Bild im Umfang von 8-12 Seiten)

Der gesamte Arbeitsaufwand für das Modul beläuft sich auf 150 Stunden. Ein ECTS-Punkt entspricht 30 Stunden Arbeit.

Regelmäßige Teilnahme an Vorlesung und Diskussion einschließlich Vorbereitung durch Lektüre oder entsprechendes Selbststudium: 75 Stunden (2,5 ECTS)

Vorbereitung auf die Klausur oder Erarbeitung Portfolio: 30 Stunden (1 ECTS)

Selbstgeleitetes Lernen/Tutorium: 45 Stunden (1,5 ECTS)

Leistungsnachweis

WS

Kunstgeschichte und Bildwissenschaften